Als Nachweis der Montagequalität nach Errichtung von Kabelanlagen und zur Prophylaxe gegen Ausfälle haben sich Kabelprüfzungen in der Praxis bewährt. Wesentliche Punkte bei der Auswahl der Prüfmethode sind:
- geringes Gewicht für ausreichende Mobilität
- hohe Prüfkapazität um auch lange Kabelstrecken mit überschaubarem Aufwand prüfen zu können
- geeignete Spannungsform zum Erzielen anlagenunabhängiger und belastbarer Ergebnisse
- keine Schädigung von Anlagenteilen durch die Prüfmethode
Die einfachste und wirtschaftlich günstigste Methode stellte in der Vergangenheit die Gleichspannungsprüfung dar. Damit lassen sich in Abhängigkeit der Prüfzeit (Ladestrom) praktisch alle Kabellängen prüfen. Unglücklicher Weise führt dieses Prüfverfahren zu einer Schädigung der Kabelisolierung bei PE/VPE isolierten Kabeln.
Als Alternative stehen verschiedene Prüfverfahren unter Verwendung von Wechselspannung zur Verfügung.
Dem Einsatz von 50-Hz-Anlagen steht ein erhöhter Aufwand beim Prüfaufbau, das hohe Gewicht und die begrenzte Prüfkapazität entgegen.
Sinnvolle, praktikable und kostengünstige Methoden bieten Geräte mit 0,1Hz Spannungsquelle. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass verschiedene Spannungsformen zur Verfügung stehen, und nicht jede Spannungsform aussagekräftige, reproduzierbare und belastbare Ergebnisse liefert. Erfahrungsgemäß eignen sich cos-Rechteck-Anlagen besser für die Prüfung von Mittelspannungskabeln, da die Flankensteilheit der Spannung ähnlich der einer 50-Hz-Spannung ist. Daher treten einige Montagefehler eher zutage, was im Hinblick auf eine vielfach praktizierte Verkürzung der Prüfzeit von Vorteil ist.
Mit unseren fünf Messwagen sind wir in der Lage, 0,1-Hz-VLF-Prüfungen nach DIN VDE 0276 an Mittelspannungskabeln bis 30 kV durchzuführen. Dabei wird eine cos-Rechteckspannung bis 54 kV eingesetzt.
Die 0,1-Hz-VLF-Prüfung kann sowohl an PE/VPE-, Papier-Öl-isolierten als auch gemischten Kabelstrecken angewendet werden. Insbesondere an PE/VPE-isolierten Kabelanlagen werden Vorschädigungen (watertree) gefunden, die einer Prüfung mit Gleichspannung standhalten würden. Darüber hinaus können prüfungsbedingte Folgeschäden an der Kabelanlage ausgeschlossen werden. Die hohe Kapazität unserer Anlagen erlaubt es uns, sehr lange Strecken (abhängig von Kabeltyp und Kabelart) zu prüfen.